Donaufestwochen im Strudengau

Sonntag, 28. Juli 2019,  11Uhr Stiftskirche Waldhausen

ELIAS

von Felix Mendelssohn-Bartholdy

Oratorium über die Geschichte des biblischen Propheten Elias

nach Worten des Alten Testamentes für Soli, Chor und Orchester op. 70

 

Cornelia Horak, Ida Aldrian, Daniel Johannsen, Matthias Helm

Domkantorei St. Pölten, capella nova graz

L´Orfeo Barockorchester
Leitung Otto Kargl

 

 

„Ich hatte mir beim ‚Elias‘ einen rechten durch und durch Propheten gedacht [...], stark, eifrig, auch wohl bös und zornig und finster, im Gegensatz zum Hofgesindel und Volksgesindel, und fast zu der ganzen Welt im Gegensatz, und doch getragen wie von Engelsflügeln.“ Dies schrieb Felix Mendelssohn Bartholdy 1838, also zwei Jahre, nachdem er begonnen hatte, sich musikalisch mit dieser alttestamentarischen Figur zu befassen. Die Arbeit an diesem Stoff sollte danach jedoch fast zehn Jahre lang ruhen, bis 1845 eine Anfrage aus Birmingham kam, für das dortige Music Festival ein Oratorium zu komponieren. Damals griff Mendelssohn seine Skizzen zum „Elias“ wieder auf und vollendete sein Werk, das von packender Dramatik wie innigem Gottvertrauen gleichermaßen geprägt ist, in relativ kurzer Zeit. Uraufgeführt wurde das Oratorium unter seiner Leitung am 26. August 1846 mit 271 Sängern und 125 Orchestermusikern vor 2.000 Zuhörern. Danach schrieb der Komponist an seinen Bruder: „Noch niemals ist ein Stück von mir bei der ersten Aufführung so vortrefflich gegangen und von den Musikern und den Zuhörern so begeistert aufgenommen worden.“ Und der Kritiker der London Times bemerkte: „Die letzte Note des ‚Elijah‘ ging unter in einem Unisono von nicht enden wollenden Applaussalven von tosendem Lärm. Es war, als hätte der lang gestaute Enthusiasmus sich endlich Bahn gebrochen und die Luft mit wilden Schreien der Begeisterung erfüllt.“

 

Der „Elias“ gilt als Meilenstein in Felix Mendelssohn Bartholdys kompositorischem Schaffen und als Gipfelpunkt der Oratorienliteratur des 19. Jahrhunderts. Das geistliche „Drama voller Konflikte und Spannungen – unmittelbar, packend, beklemmend“ (BR-Klassik) – stellt zum Festwochenjubiläum einen Höhepunkt der Konzertreihe dar.